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Stöcke in der AbendsonneWir sind weit nach der Sommersonnwende. Der Schwarmtrieb ist abgeebbt. Die Stöcke werden daher nun nicht mehr jede Woche durchgesehen. Dennoch bin ich so gut wie jeden Abend kurz bei den Stöcken. Die Hälfte der Stöcke wird aufgefüttert. Sie schaffen jeden Tag 1,5 Liter achzigprozentiges Zuckersirup. Das entspricht ungefähr 2 kg. Das Zuckersirup wird aus der Futtertasche umgetragen und so eingelagert wie früher im Jahr der Honig. Im Unterschied zum Honig ist das Zuckersirup wasserklar. Mit dem heutigen Abend habe ich 60 kg eingefüttert. Damit nähren wir uns der Halbzeit.
Vier Völker füttere ich auf und bei vier Völkern behandle ich mit sechzigprozentiger Ameisensäure gegen die Varroamilbe. Im Moment haben wir Tageshöchsttemeraturen von unter 30°C, man kann also gut gegen die Varroamilbe behandeln. Bei Temperaturen von über 30°C geht das nicht. Der erste Liter Ameisensäure ist bald verteilt. Der Varroadruck wird jetzt um diese Zeit besonders kritisch. Bis zur Sommersonnwende hat die Anzahl der Bienen zugenommen. Die der Varroamilben auch. Man versucht mit imkerlichen Maßnahmen - ohne Medikamente - das expotentielle Wachstum der Varroamilbe zu brechen, sodass die relative Varroabelastung ungefähr gleich bleibt. Jetzt aber - nach der Sommersonnwende - wird das Bienenvolk kleiner. Die Varroamilbe vermehrt sich aber im Prinzip unverändert weiter. Das führt dazu, dass die relative Varroabelastung nun deutlich zunimmt. Die Varroabehandlung ist also im Moment wichtig und unerlässlich. Die Varroa-Behandlung wird sich je nach Bedarf bis in den September hinziehen. Eine erste Behandung bekommen alle Völker. Später prüfe ich dann über einen Varroaschieber, der ich unten in den Stock hineinschiebe, wie die Varroabelastung ist. Die toten Milben fallen herunter und werden auf einer Lage Küchenpapier gesammelt. Dort kann man sie auszählen. Je nach dem wieviele Milben fallen, wird weiterbehandelt oder nicht. Wichtig ist, dass die Winterbienen, die im September und Oktober schlüpfen, nur einen geringen Varroadruck haben.
Die Ableger, die ich im Mai gebildete habe, werden größer und größer und werden den Wirtschaftvölkern bald ebenbürtig sein.
Das Artikelbild zeigt meine Stöcke in der Abendsonne. Davor hat sich ein wunderbares Stück Wiese mit allerlei Bienenweidepflanzen entwickelt. Jetzt um diese Jahreszeit - nach den großen Massentrachten - sind die Bienenweiden für die Honigbiene besonders wichtig. Neben dem Zuckersirup können sie so weiter Honig zum Überwintern eintragen, ausserdem liefern die Bienenweiden auch Pollen, den sie für das Heranziehen der Brut brauchen.

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