Nachdem nun der letzte Honig geschleudert ist und die Völker schon ein wenig Zuckersirup als Ersatz für den Honig erhalten haben, geht es nun darum die Varroa-Milbe zu dezimieren. Diese Milbe ist ein Parasit der Honigbiene. Wenn man dagegen nicht behandelt, nimmt die Milbe überhand. Sie saugt Blut und überträgt Keime. Die Biene wird geschwächt und damit anfälliger für Krankheiten. Nach zwei bis drei Jahren ohne Behandlung kollabiert der Stock. Vom ersten Januar an bis nach dem letzten Schleudertermin ist die Behandlung gegen die Varroamilbe mit Medikamenten verboten. So stellt man sicher, dass die Medikamente nicht in den Honig übergehen. Es kommen also in diesem Zeitraum nur andere imkerliche Massnahmen, wie die Entnahme der Drohenbrut, in der sich die Varroamilbe besonders gut vermehren kann, in Frage. Jetzt aber kann mit Ameisensäure behandelt werden. Später im Jahr wird ein Thymol-Produkt verabreicht, und im Winter, zwischen Weihnachten und Silvester erfolgt noch eine Träufelbehandlung mit einer Oxalsäurelösung. Beide Säuren, die Ameisensäure und die Oxalsäure, kommen auch natürlich im Bienenstock vor, wenngleich natürlich in viel geringerer Konzentration. Die Biene wird durch die Behandlung gestresst, überlebt es jedoch im Normalfall (wenn bei bei Temperaturen über 30°C behandlet, besteht das Risiko des Königinnenverlusts), die Varroamilbe überlebt die Behandlung hingegen nicht.
Für die Behandlung wird eine kleine Kunststoffflasche mit Ameisensäure gefüllt. Die Flasche wird auf den Kopf gestellt, sodass die Ameisensäure über eine spezielle Öffung langsam Tropfen für Tropfen abgegeben wird. Die Ameisensäure gelangt auf ein saugfähiges Papier, welches auf einem Kunststoffträger liegt und verdunstet von dort. Damit die Flasche entsprechend Platz findet, gibt man eine leere Zarge (also ohne Rähmchen) oben auf den Bienenstock. Dazu verwendet man die Zargen, die bis vor kurzem als Honigraum verwendet wurden. Einige Zargen wurden den Ablegern auch schon als zweite Zarge mit Rähmchen oben aufgesetzt. Da ich nicht genug Zargen besitzte, um alle Völker gleichzeitig zu behandeln, bilde ich zwei Gruppen zu je 4 Völkern, welche jeweils alternierend behandelt werden.