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Irgendwie war viel los in der letzten Woche. Daher bin ich nicht so recht zum Bloggen gekommen. Am vergangenen Freitag habe ich also das zweite und letzte Mal in diesem Jahr geschleudert. Es ist ein sehr flüssiger und transparenter Honig geworden. Im Abgang ist ein Hauch Mentol zu spüren. Ein deutliches Zeichen, für Lindenhonig. Dennoch werde ich den Honig wie immer nur als "Blütenhonig" verkaufen. Um den Honig auf die Sorte testen zu lassen fehlt mir das Volumen. Bei den geringen Mengen, die ich ernte rechnet sich das nicht.Ich habe im Vorfeld die Feuchte des Honigs gemessen und bin immer bei etwa 17% gelandet. Leider haben Messungen, die ich während des Schleuderns direkt am Auslasshahn der Schleuder durchgeführt habe, auch Werte von knapp über 18% ergeben. Ich hoffe, dass sich das am Ende ausmittelt. Laut Honigverordnung darf ich bis 20% Wassergehalt abfüllen. Aber ab 18% nimmt die Gefahr zu, dass der Honig gährt. Alles nicht so einfach in diesem Jahr.

Nach dem Schleudern habe ich die ausgedienten Honigräume bei den Ablegern als zweite Zarge oben drauf gesetzt.Die haben sich gut entwickelt und können jetzt den zusätzlichen Platz gut brauchen. Ich habe noch zwei Zargen mit ausgeschleuderten Mittelwänden übrig. Diese kommen im nächsten Frühjahr wieder zum Einsatz. Im Bienenstock lebt als Parasit neben der Varroa-Milbe auch die Wachsmotte. Die Wachsmotte ich kein Problem, die wird von den Bienen im Stock klein gehalten. In den ausgeschleuderten Waben, also ohne die Bienen, kann sich die Wachsmotte allerdings prächtig vermehren. Das kann soweit gehen, dass die Wachsmotte das Wabenmaterial auffrisst. Daher muss ich die Waben am Wochenende mit B401 einsprühen. Das ist ein Präparat, welches die Wachsmotte tötet. Der Wirkstoff ist das bacillus thuringensis. Dieses greift die Verdauungsorgane der Larven der Wachsmotte an. Nach einigen Tagen stirbt sie. Für den Menschen ist der Wirkstoff unbedenklich. Eine Unterart (das bacillus thuringensis israelensis) wird hier bei uns im Rheintal jedes Jahr im großen Stil zur Schnaken-Bekämpfung eingesetzt.

Nach dem letzten Schleudern in diesem Jahr tritt nun schon die Überwinterung der Völker in den Blickpunkt. Jedes Volk hat eine Futter-Tasche eingesetzt bekommen. Diese hat ein Volumen von eineinhalb Litern, es passen also fast 2 kg Zuckersirup hinein. Eine erste Ladung davon haben alle Völker schon erhalten. Morgen bekommen sie noch eine zweite Ladung. Um die eineinhalb Liter zu verarbeiten brauchen die Bienen etwa einen Tag. Das Zuckersirup ist dickflüssig und sehr klebrig. Wie ich mit der Imkerei angefangen habe, hatte ich erhebliche Bedenken, wie ich die Futtertaschen jemals wieder sauber bekommen soll. Aber das ist überhaupt kein Problem. Innerhalb eines Tagen säubern die Bienen die Futtertasche bis auf das letzte Zuckermolekül, Wenn man die Futtertasche in die Spülmaschine geben würde, würde sie auch nicht sauberer werden. Heute war ich übrigens im Raiffeisenmarkt in Bammental und habe dort meine Futtervorräte aufgefüllt. Ich hatte zwar noch Reste aus dem letzten Jahr, aber die würden nicht ganz reichen. Jedes Volk bekommt etwa 18 kg Zuckersirup einfüttert. Bei 8 Völkern brauche ich also stattliche 144 kg.

In der kommenden Woche werde ich die Völker mit Ameisensäure gegen die Varroa-Milbe behandeln. Ich berichte weiter.