Schon am letzten Wochenende habe ich bei einer Radtour die ersten Vorblüher im Raps gesehen. Jetzt werden die Rapsfelder eindeutig gelb. Der Raps wurde schon im letzten Jahr gesäht und überwintert als krautige Pflanze. Im Frühjahr wächst er dann schnell heran. Er ist die erste Massentracht im Jahr. Rein rechnerisch ergibt sich ein Honigertrag von bis zu 450 kg pro Hektar Anbaufläche. Der Ertrag eines einzelnen Volkes kann bei 20 kg und mehr liegen. In diesem Jahr gibt es im Feldgebiet zwischen Nussloch, St. Ilgen und Leimen - also im Flugkreis meiner Bienen - zwei Rapsfelder von zusammen vielleicht 3 Hektar Fläche. Der Rapshonig kristallisiert schnell aus und hat dann eine feinsteife Konistenz. Er ist hell mit einem perlmutfarbenen Glanz.
Die Zeit zwischen der Kirschblüte und Rapsblüte ist die Zeit, um die Honigräume aufzusetzen. In diesem Jahr sind wir aber noch nicht soweit. Wir haben gerade 6°C und es regnet. Bei solchen Temperaturen honigt der Raps nicht, spricht die Rapsblüte sondert keinen Nektar ab. Dass bei derart niedigen Temperaturen die Bienen auch keine Sammelflüge unternehmen kommt noch dazu. Ich warte also noch ab, bis es ein wenig wärmer wird. Dann werden die Honigräume aufgesetzt und die im Stock verbliebenen Wintervorräte (Zuckersirup) entfernt. Man will ja schließlich später Honig schleudern und verkaufen - und kein Zuckersirup.
Bienen haben die Angewohnheit, den Honig fluglochfern einzulagern. Das Flugloch ist unten im Boden, Der Honig wird also oben abgelegt. Man setzt also eine weitere (dritte) Zarge mit Rähmchen oben auf. Damit die Königin keine Brut im Honigraum ablegt, gibt man zwischen die zweite und die dritte Zarge ein Absperrgitter. Dies ist ein Gitter aus dünnen Metallstäben, die in einem so großen Abständen stehen, dass eine Arbeiterbiene hindurch gelangen kann, die etwas größere Königin, die alleine die Brut anlegt, aber nicht. So hat man später den Honig im Honigraum und nicht die Bienenbrut. Aber in diesem Jahr ist wiegesagt noch ein wenig Zeit, um die Honigräume aufzusetzen.
In den letzten Jahren hat der Raps hier in Leimen übrigens nicht gut gehonigt. Das kann verschiedene Gründe gehabt haben. Es war in den vergangenen Jahren stets verhältnismäßig trocken, sodass der Raps im Trockenstress war. Ein anderer Grund könnten die Temperaturen gewesen sein. Bei tieferen Temperaturen honigt der Raps schlecht, es kann auch sein, dass verhältnismäßig niedrige Tiefsttemperaturen in der Nacht sich hier negativ auswirken, selbst wenn es tagsüber angenehm warm ist.