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Honig läuft ins GlasEs hat nun doch ein wenig gedauert, aber jetzt ist es so weit: der Honig ist im Glas und etikettiert. Deutlich später als in anderen Jahren. Es sind zwei verschiedene Sorten geworden. Die Bienen, die auf einer Wiese zwischen Nussloch und Leimen stehen haben einen eher hellgelben Honig gegeben, der weder transparent noch transluzent ist. Er bildet feine kleine Zuckerkristalle aus, die auf der Zunge gut spürbar sind. Er ist auf dem Weg feinsteif zu werden, bleibt also nicht mehr lange flüssig. Der andere Honig von den Bienen, die hier am Haus stehen ist transparent (damit auch transluzent), von goldgelber Farbe und wird lange flüssig bleiben. Die Bienen auf der Wiese zwischen Nussloch und Leimen, waren näher an einem Rapsfeld gestanden, das merkt man ein wenig. Rapshonig ist hellgelb und kristallisiert schnell. Für einen echten Rapshonig hat es nicht gereicht, aber man merkt den Einfluss.

Es sind insgesamt 35 Kilogramm Honig geworden. Etwa das doppelt wäre in einem normalen Jahr zu erwarten gewesen. In den nächsten Tagen werde ich mich bei meinen Kunden melden, die schon Honig vorbestellt haben.

Jetzt richtet sich der Blick langsam schon auf die zweite und letzte Ernte in diesem Jahr. Noch ist es zu früh, um zu schleudern. In den Waben ist noch ein wenig Platz. Ich habe allerdings auch schon teils verdeckelte Waben gesehen, ein Zeichen, dass die Bienen der Ansicht sind, dass der Honig fertig ist. Und wer wüßte es besser als sie?

Die Lindenblüte ist vorbei, ebenso die der hier sowieso nur wenig vorhandene Edelkastanie. Die großen Trachten hier in der Gegend sind damit alle vorüber. Es beginnt eine Zeit der Läppertracht. Aus der Sicht des Imkers und der Honigbiene beginnt jetzt die große Zeit der Blühwiesen, die seit einigen Jahren zunehmend mehr als Bienenweide angelegt werden. Von diesen haben natürlich auch die vielen Wildbienenarten und andere Insekten etwas. Es blühen nun eine Vielzahl von Pflanzen: Brombeere, Klee, wilde Möhre, Schafgarbe, Malve, Spitzwegerich, Königskerze, Rittersporn, Akeleien, Margeriten, Färberkamille, ein wenig später gesellt sich die Sonnenblume und der Senf dazu. Der Senf blüht im Spätsommer gelb, manchmal wird er mit dem Raps verwechselt, der allerdings zu dieser Jahreszeit nicht blüht. Er dient der Gründüngung und allgemein der Verbesserung des Bodens.