Gestern Nachmittag hat das Thermometer mehr als 20 °C gezeigt. Ideale Bedingungen, um die Bienen auszuwintern. Alle Stöcke wurden nach und nach geöffnet - das erste Mal seit der Varroa-Winterbehandlung Ende Dezember. Ein Stock ist buckelbrütig. Dieser Stock hat die Königin verloren. Irgendwann fangen dann Arbeiterinnen an Eier zu legen. Das funktioniert aber nicht, weil diese nur Drohen (... die männlichen Bienen) erschaffen können. Die Drohnenbrut in den Zellen wird größer als die Arbeiterinnenbrut. Daher passen die Larven am Ende nicht mehr in die Brutzellen. Der Deckel der Zelle wölbt sich stark nach aussen. Daher der Name Buckelbrut. Dieser Stock ist am Ende. Aus Zeitgründen habe ich ihn nicht sofort abgekehrt. Ich werde den Stock in den kommenden Tagen nochmals durchsehen - ohne Hoffnung auf eine Änderung der Lage - und dann abkehren. Ich werde berichten.
Aber 7 Stöcke sind gut durch den Winter gekommen. Das ist ein ordentliches Ergebnis. Alle diese Stöcke haben Brut in verschiedenen Stadien, das ist ein sicheres Zeichen, dass diese Stöcke ihre Königin noch haben (nur die Königin kann ordentlich Nachwuchs schaffen). Die Durchlenzung des Bienenbestandes dürfte schon weit fortgeschritten sein. Es sind sogar schon Drohnen im Stock. Es ist kein Volk dabei, welches einen schwachen Eindruck macht, eher im Gegenteil.
Bei allen gesunden Stöcken wurde:
- die Plastikfolie entfernt, die ich mit der Zuckerpaste am 20. Februar in das Volk gegeben habe.
- Brut vom oberen Stockwerk in das untere Stockwerk umgehängt, sodass dort ein größeres Brutnest entsteht, welches sich wieder in das obere Stockwerk ausbreiten wird.
- Kräftig alte Rähmchen (ein Viertel des Bestandes) durch frische Rähmchen mit neuen Mittelwänden ausgetauscht. Die Bienen leben ihren Bautrieb aus und ziehen die Mittelwände zu fertigen Waben aus, in denen dann Honig oder Pollen gelagert oder aber Brut aufgezogen wird. Dabei habe ich natürlich darauf geachtet, nur Rähmchen auszutauschen, auf denen keine Brut angelegt war. Dies dient der Wabenhygiene. Alle Völker hatten noch reichlich Futtervorräte. Einen Teil der Vorräte habe ich im Stock belassen - falls es nochmals kalt wird. Den anderen Teil des Futtervorrates in älteren Waben habe ich entnommen. Diesen verwende ich im Mai als Futtervorrat beim Ableger bilden.
- Der Boden gereinigt, bzw nachgesehen, dass dort kein Bienentotfall mehr liegt. Den meisten Totfall hatte ich schon früher durch das Flugloch beseitigt, den Rest haben die Bienen mittlerweile selbst nach draussen geschafft.
- Die Fluglochverengung entfernt. Diese hält im Winter Mäuse davon ab, es sich im Bienenstock gemütlich zu machen, oder dort gar ein Nest anzulegen.
Es wird auch schon neuer Nektar eingetragen. Diesen kann man optisch deutlich von altem Futter unterscheiden. Wenn man alte Waben entfernt, führt man diese mit einer ruckartigen Bewegung über den Bienenstock. Dabei spritzt der frische Nektar heraus und in den Bienenstock hinein, sodass dieser für die Bienen nicht verloren ist.